Leberkrebs

Leberkrebs

Erkrankung

 

Definition

Leberkrebs ist eine bösartige Erkrankung von Zellen in der Leber.

 

Entstehung und Ursachen

Beim Leberkrebs entwickelt sich der bösartige Tumor aus dem Gewebe der Leber selbst. Es wird unterschieden zwischen dem primären Leberzellkarzinom (HCC) und dem Gallengangs- oder cholangiozellulären Karzinom, das aus den Zellen der Gallengänge in der Leber entsteht.

 

Beim sekundären Leberkrebs tritt der Tumor erneut auf oder die bösartigen Zellen (Metastasen) stammen von Tumoren anderer Organe, zum Beispiel des Dickdarms.

 

Häufigkeit

In Deutschland erkranken jedes Jahr ungefähr 7.600 Personen an einem Leberzellkarzinom. Männer sind etwa dreimal häufiger von Leberkrebs betroffen als Frauen. In Europa und in den USA erkranken die Menschen meist in einem Alter über 60 Jahre.

 

Das Risiko, an Leberkrebs zu erkranken, ist erhöht, wenn folgende Erkrankungen vorliegen:

 

  • eine Leberzirrhose
  • eine durch Viren verursachte Leberentzündung
  • eine Eisenspeichererkrankung, die so genannte Hämochromatose
  • eine durch übermäßigen Alkoholkonsum verursachte Fettleber
  • eine durch Adipositas nicht alkoholinduzierte Fettleberhepatitis

 

Krankheitszeichen

Mögliche Anzeichen von Leberkrebs sind:

 

  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Gelbsucht/Juckreiz
  • Übelkeit/Erbrechen, insbesondere Bluterbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Bauchschwellung/ tastbare Schwellung unter dem rechten Rippenbogen

 

Diagnose

Die Diagnose Leberkrebs basiert auf:

 

  • Erfassung der Krankengeschichte (Anamnese)
  • Körperlicher Untersuchung
  • Laboruntersuchungen
  • Einsatz bildgebender Verfahren (Ultraschall, CT, MRT)

 

 

Behandlung

 

Welche Behandlung gewählt wird, hängt von der Art des Tumors, dem Tumorstadium und dem allgemeinen Gesundheitszustand eines Patienten ab. Eine erste Einschätzung zu individuellen Behandlungsoptionen bietet Ihnen ein besonderes und neues Angebot der Leberhilfe Projekt gUG unter www.leberkrebshilfe.info.

 

Chirurgische Verfahren

Die operative Entfernung (Resektion) des bösartigen Lebergewebes ist die Therapie der Wahl bei Karzinomen in einer nicht-zirrhotischen Leber, wenn der Tumor noch relativ klein ist (unter 5 cm).

Bei der Lebertransplantation wird die Leber komplett entfernt und durch eine so genannte Spenderleber ersetzt. Sie ist möglich, wenn der Krebs auf die Leber beschränkt ist. Außerdem müssen passende Organspender gefunden werden und bestimmte Kriterien erfüllt sein.

 

Perkutane Injektions-Verfahren

Die Therapie erfolgt z. B. durch die Injektion chemischer Substanzen über eine Sonde, die durch die Haut (perkutan) in den Tumor gelenkt wird. Über eine Sonde kann auch eine Therapie mittels Hitze (RFA, Radiofrequenzablation), Kälte, Laser oder Mikrowellen erfolgen, durch welche das Tumrogewebe zerstört werden kann.

 

Transarterielle Chemoembolisation (TACE)

TACE ist ein minimal-invasives Verfahren, bei dem Blutgefäße gezielt mit kleinen Partikeln verstopft (embolisiert) werden und so die Blut- und Sauerstoffversorgung des Tumorgewebes unterbunden wird. Eine alleinige Therapie mit der TACE führt nicht zu einer Heilung, kann aber den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

 

Strahlentherapie

Die externe Strahlentherapie wird beim Leberkrebs eher selten angewendet. In manchen Kliniken wird eine selektive interne Strahlentherapie (SIRT) angewendet, bei der die Strahlen zum Beispiel von radioaktiven Mikrokügelchen ausgehen, die in die Arterien, die den Tumor versorgen, gespritzt werden.

 

Medikamentöse systemische Therapie

Bei der systemischen Therapie werden heutzutage Medikamente verwendet, die in verschiedene Signalwege des Tumorstoffwechsels eingreifen und deshalb gezielt gegen bösartiges Gewebe wirken. Seit einigen Jahren gibt es verschiedene zielgerichtete Arzneimittel, die für die (systemische) Behandlung von Leberkrebs zugelassen sind. Die klassische Chemotherapie mit sogenannten zytotoxischen Substanzen spielt bei der Therapie des primären HCC keine Rolle mehr.