Radium-223
Indikation und
Wirkmechanismus

Radium-223
Indikation und Wirkmechanismus

    Xofigo® wird als Monotherapie oder in Kombination mit einem LHRH-Analogon (LHRH: Luteinisierendes-Hormon-freisetzendes Hormon) zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) und symptomatischen Knochenmetastasen ohne bekannte viszerale Metastasen angewendet, bei denen die Erkrankung nach Erhalt von mindestens zwei vorausgehenden systemischen Therapielinien zur Behandlung des mCRPC (außer LHRH-Analoga) fortschreitet, oder für die keine andere verfügbare systemische mCRPC-Therapie geeignet ist.1

    Radium-223-dichlorid (Xofigo®) ist die erste zielgerichtete Alpha-Therapie, die in der Phase III Zulassungsstudie ALSYMPCA beim kastrationsresistenten Proslatakarzinom mit symptomatischen Knochenmetastasen zu einem Überlebensvorteil führt im Vergleich zu Placebo (14,9 vs. 11,3 Monate).* Zudem verzögert Radium-223 das Auftreten des ersten symptomatischen skelettalen Ereignisses um fast ein halbes Jahr (15,6 vs. 9,8 Monate) und trägt zum Erhalt der Lebensqualität bei.2 *Für Patienten mit <6 Knochenmetastasen oder tALP Werten <220 U/L zeigte sich kein statistisch signifikanter Überlebensvorteil. Eine Xofigo-Therapie bei Patienten mit nur gering osteoblastischen Knochenmetastasen wird nicht empfohlen.1

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    Knochensymptomatik dokumentiert?

    z.B.

    • Schmerzen durch Knochenmetastasen
    • Einnahme von Analgetika
    • Pathologische Frakturen
    • Neurologische Ausfälle
    • Mobilitätseinschränkung
    • Eingeschränkte Lebensqualität
    • ...
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    Wie überweisen?

    • Arztbrief mit Diagnose, Verlauf und Anamnese
    • Dokumentation Stadium Kastrationsresistenz
    • Aktuelle Laborwerte (Großes Blutbild, PSA, ALP)
    • Bildgebung (CT/MRT Abdomen, Becken, Knochenszintigraphie, mindestens Rö-Thorax)
    • Bestimmung Knochenstatus und Ausgangsrisiko für Frakturen
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    Wie geht es weiter?

    • Indikationsbestätigung durch Nuklearmediziner
    • Bestellung und Verabreichung von Xofigo®
    • Kontrolle von Blutbild und Knochengesundheit sowie Follow-up durch Urologen

    Ein Prostatakarzinom ist als kastrationsresistent einzustufen, wenn der PSA-Wert über 3 konsekutive Messungen im Abstand von mindestens 2 Wochen ansteigt und gleichzeitig der Testosteronspiegel auf Kastrationsniveau liegt (< 20-50 ng/ml).3

    Knochenmetastasen sind symptomatisch, wenn eines oder mehrere der folgenden Kriterien zutreffen (DGN-Handlungsempfehlung 2015, Pöppel 2017):4,5

    1. Schmerzhaftigkeit
    2. Funktions- bzw. Mobilitätseinschränkung
    3. Pathologische Fraktur
    4. Symptome tumorbedingter Hyperkalzämie

    Auch weitere und/oder verbliebene Knochenmetastasen nach chirurgischer und/oder orthopädischer Intervention oder perkutaner Bestrahlung auf Grund der Metastasierung fallen darunter.

    Laut Zulassung und Fachinformation sind bekannte Viszeralmetastasen ein Ausschlusskriterium für eine Behandlung mit Radium-223. Lymphknotenmetastasen sind keine Viszeralmetastasen.4 Die Fachinformation enthält in Abschnitt 4.1 keine Angaben zur Lymphknotengröße.

    In der ALSYMPCA Zulassungsstudie waren Viszeralmetastasen ein Ausschlusskriterium, Lymphknotenvergrößerungen bis 3 cm Größe waren erlaubt.2 Im nachfolgenden internationalen Early Access Programm wurden Patienten mit Lymphknoten bis zu einer Größe von 6 cm eingeschlossen.6 Somit ist bei lymphogener Metastasierung eine Therapie mit Radium-223 möglich.

    Für die prätherapeutische Diagnostik sind eine Abdomensonographie, ein kontrastmittelgestütztes CT (alternativ bei Niereninsuffizienz ein MRT von Abdomen und Becken) und ein Röntgenthorax ausreichend, um Viszeralmetastasen zu erkennen oder auszuschließen. Die Befunde sollten nicht älter als 3 Monate sein.7

    Xofigo ist ein therapeutisches, Alphastrahlen emittierendes Arzneimittel. Sein aktiver Bestandteil, Radium-223 (als Radium-223-dichlorid), imitiert Calcium und wird selektiv im Knochen und hier insbesondere in Bereichen von Knochenmetastasen eingelagert, indem es Komplexe mit dem Knochenmineral Hydroxylapatit bildet. Der hohe lineare Energietransfer von Alphastrahlern (80 keV/μm) führt in den angrenzenden Tumorzellen zu einer hohen Häufigkeit von Doppelstrangbrüchen der DNA, wodurch ein wirksamer zytotoxischer Effekt wird. Die Reichweite der Alphateilchen von Radium-223 beträgt weniger als 100 μm (weniger als 10 Zelldurchmesser), weshalb die Schädigung des umgebenden normalen Gewebes minimiert wird.1

     

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    Video: Wirkmechanismus von Xofigo®

     

    Video: Wirkmechanismus von Xofigo®

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    Selektiv

    Der aktive Bestandteil von Xofigo®, Radium-223 (als Radium-223-dichlorid), imitiert Calcium und wird selektiv im Knochen und hier insbesondere in Bereichen von Knochenmetastasen eingelagert, indem es Komplexe mit dem Knochenmineral Hydroxylapatit bildet.

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    Effektiv

    Der hohe lineare Energietransfer von Alphastrahlern (80 keV/μm) führt in den angrenzenden Tumorzellen zu einer hohen Häufigkeit von Doppelstrangbrüchen der DNA, wodurch ein wirksamer zytotoxischer Effekt erzielt wird.

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    Gezielt

    Die Reichweite der Alphateilchen von Radium-223 beträgt weniger als 100 μm (weniger als 10 Zelldurchmesser), weshalb die Schädigung des umgebenden normalen Gewebes minimiert wird.