Vitamin-D-Mangel
und PCa-Verlauf

Führt Vitamin-D-Mangel zu einem kürzeren Überleben bei PCa-Patienten?

 

Vitamin D spielt eine wesentliche Rolle beim Knochenumsatz. Aus diesem Grund könnte das Vitamin auch an der Entstehung von Metastasen beim Prostatakarzinom (PCa) beteiligt sein. Hein Vincent Stroomberg et al. führten nun eine der größten PCa-Einzelfall-Kontroll-Studien mit 4.065 Männern durch. Das Team wollte herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen den Serum-Vitamin-D-Spiegeln, der PCa-Diagnose und der nachfolgenden Sterblichkeit bei Männern gibt, bei denen eine Prostata-Biopsie durchgeführt wurde.

 

Gut zu wissen

 

Hein Vincent Stroomberg et al. (Kopenhagen, Dänemark) nahmen in ihre Beobachtungsstudie 4.065 Männer auf, die sich laut dänischem PCa-Register (DaPCaR) einer Prostatabiopsie unterzogen hatten und bei denen eine Serum-Vitamin-D-Messung im Zeitraum 2004 bis 2010 durchgeführt wurde. Alle Männer wurden nach klinischen Cut-Offs, basierend auf saisonal angepassten Serum-Vitamin-D-Spiegeln in <25 nmol/l (mangelhaft), 25-50 nmol/l (unzureichend), 50-75 nmol/l (ausreichend) und >75 nmol/l (hoch) stratifiziert.

 

Obwohl es sich, wie die Studienautoren betonen, um eine der größten PCa-Einzelfall-Kontroll-Studien handelt, wurden keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen Serum-Vitamin-D-Spiegeln und PCa-Risiko gefunden.

 

Bei den Männern (n=2.316; 57 %), bei denen bereits ein PCa diagnostiziert wurde, zeichnete sich ein anderes Bild: PCa-Patienten mit einem Vitamin-D-Mangel wiesen das kürzeste Gesamtüberleben auf. Auch war bei Vitamin-D-Mangel nicht nur das Risiko signifikant höher, am PCa, sondern auch aus jeglicher Ursache zu versterben (Hazard Ratio, HR 2,37, p < 0.001, 95%-KI 1,45-3,90; HR 2,08, p = 0,001, 95%-KI 1,33-3,24) im Vergleich zu einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung.

 

Laut Studienautoren ist die höhere PCa-spezifische und allgemeine Mortalität bei Serum-Vitamin-D-Mangel wahrscheinlich a priori auf ein höheres Sterberisiko für Männer mit Vitamin-D-Mangel zurückzuführen – bedingt beispielsweise durch eine erhöhte Komorbidität oder eine zuvor entdeckte Verbindung von Vitamin D und der Funktion des Immunsystems.